28.08. - 30.08.23 Hochwasserlage
Einsatzbeginn 28.08.2023, 10:30Uhr:
Die derzeitigen Prognosen des Landes Tirol sagen ein 30- bis 100-jähriges Hochwasser voraus. Der Pegelhöchststand wird derzeit mit heute 18:00 Uhr angenommen. Daher befinden sich die Kameradinnen und Kameraden der FF Kramsach bereits im Hochwassereinsatz. Es werden Sandsäcke gefüllt, die Großpumpen überprüft, alle Werkzeuge und Fahrzeuge nochmal gewartet. Zudem wird im laufe des Tages die Gemeineeinsatzleitung im Feuerwehrhaus eingerichtet. Es werden die Pegelstände laufend überprüft und Kontrollfahrten entlang Inn und Ache durchgeführt. Sollte sich die Lage zuspitzen werden wir hier Informieren.
Eine Anmerkung der Leitstelle Tirol: Bitte keine Sandsackanforderungen über den Notruf machen! Wenn es im Gemeindegebiet kritisch wird, informieren wir euch hier über das weitere Vorgehen. Werden Sandsäcke benötigt, werden diese nach genauen Vorgaben der Einsatzleitung verteilt.
Verhaltensempfehlungen des Landes Tirol:
- Informieren Sie sich über die Hochwasserlage www.tirol.gv.at
- Beachten Sie die Anweisungen der Behörden.
- Behindern Sie nicht die Sicherheitskräfte.
- Halten Sie sich von Flussufern fern.
- Benützen Sie keine Uferbegleitwege.
- Halten Sie sich nicht auf Brücken auf, hoher Wellenschlag stellt einen zusätzlichen Gefahrenmoment dar.
- Vermeiden Sie den Aufenthalt in Unterführungen.
- Vermeiden Sie Freizeitaktivitäten im Freien.
- Unternehmen Sie keine nicht notwendigen Fahrten, besonders nicht in der Nacht.
Update 13:00 Uhr:
Die Montanwerksbrücke ist gesperrt.
Die Gemeindeeinsatzleitung ist hochgefahren und es werden die möglichen Szenarien besprochen.
Update 14:30 Uhr:
Unter der Mithilfe von knapp 40 Freiwilligen wurden über 1.000 Sandsäcke gefüllt. Von der FF Kirchbichl kamen ebenso noch ca. 600 Stück. Gefüllte Sandsäcke können im Feuerwehrhaus abgeholt werden.
Update 16:00 Uhr:
Seit kurzem ist nun auch die Innbrücke nach Rattenberg gesperrt.
Update 16:45 Uhr:
Information Sirenensignale Zivilschutz Österreich
Warnung: 3 min. Dauerton - Radio oder Fernseher (ORF) einschalten, Lautsprecherdurchsagen der Einsatzkräfte befolgen
Alarm: 1 min. auf- und abschwellender Heulton - schützende Bereiche ab dem ersten Obergeschoss aufsuchen, Radio oder Fernseher (ORF) einschalten, Lautsprecherdurchsagen der Einsatzkräfte befolgen
Entwarnung: 1 min. Dauerton - Gefahr vorbei, es können noch Informationen durch Radio, Fernseher (ORF) oder durch Lautsprecherdurchsagen erfolgen
Update 17:00 Uhr:
Zivilschutzwarnung für die Gemeinde Kramsach - folgt den Anweisungen der Einsatzkräfte.
Update 19:30 Uhr:
Die Hochwasserlage scheint sich zu stabilisieren. Sollte die Regenfront, wie sich zeigt weiter südlich bleiben, ist mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. Die Schutzmaßnahmen in der Gemeinde bleiben wie die Zivilschutzwarnung weiterhin aufrecht, sollte das Wetter nochmals drehen.
Die Innbrücken nach Brixlegg (Montanwerk) und Rattenberg bleiben weiterhin gesperrt.
Update 23:00 Uhr:
Bei einigen Kellern ist das zurückgestaute Grundwasser bereits ein Problem. Einige Hausbewohner sind vorbereitet und nutzen eigene Pumpen, während wir in anderen Kellern bereits Pumpen installiert haben. Unsere engagierten Kameradinnen und Kameraden gönnen sich jetzt eine wohlverdiente Pause, um morgen um 07:00 Uhr wieder für Kramsach da zu sein. In Notfällen sind wir weiterhin unter 122 erreichbar. Für alle anderen Anliegen wie Wasser im Keller oder Sandsäcke sind wir früh am Morgen wieder aktiv, um Schaden um Schaden anzugehen. Danke für eure Geduld und Unterstützung!
Update 29.08.2023, 07:00 Uhr
Ein früher Morgen, aber das Team der FF Kramsach steht bereit! Um 06:00 Uhr haben sich bereits einige engagierte Kameraden für Vorbereitungen getroffen. Seit 07:00 Uhr sind wir wieder besetzt und führen Kontrollen der Pegelstände durch.
Die gute Nachricht: Der Wasserstand des Inn bei Rattenberg ist über Nacht um 1 Meter gesunken. Doch wir sind weiter wachsam, denn er zeigt Zeichen eines leichten Anstiegs.
Update 07:45 Uhr
Die Zivilschutzwarnung für Kramsach wurde aufgehoben. Die Arbeiten zur Beseitigung der Schäden dauern jedoch noch an.
Update 13:00 Uhr
Nach 3 Einsätzen am Vormittag haben wir seit 12:00 Uhr eine Pause im Hochwassereinsatz eingelegt. Die gute Nachricht ist: Die Pegel von Inn und Ache zeigen einen Rückgang. Doch die Natur hat noch ihre eigenen Pläne.
Der Grundwasserspiegel steigt derweil weiter an, insbesondere in den Ortsteilen Badl, Unterkramsach und Voldöpp. Der Grundwasserstand ändert sich naturgemäß mit etwa einem Tag Zeitunterschied. Wir sind vorbereitet und achten auf jeden Anstieg. Am Bild sieht man den hohen Grundwasserstand an einer Saugstelle.
Die Brücke über den Inn nach Rattenberg ist seit dem späten Vormittag wieder befahrbar. Die Montanwerksbrücke bleibt aus Sicherheitsgründen weiterhin gesperrt.
Was die verteilen Sandsäcke betrifft, arbeiten wir eng mit der Gemeinde zusammen, um das weitere Vorgehen zu planen. Wir halten euch verlässlich auf dem Laufenden.
Update 16:45 Uhr
Eine weitere gute Nachricht - Nun sind alle Straßen wieder frei befahrbar
Zu den ausgegebenen Sandsäcken: Ab Morgen 30.08. 07:00 Uhr können Sandsäcke neben dem Feuerwehrhaus Kramsach abgelegt werden. Dazu werden auf der Nordseite (Richtung Landeplatz) Paletten vorbereitet. Bitte die Sandsäcke dort sauber ablegen, um den Weitertransport problemlos zu ermöglichen.
Update 22:15 Uhr
Sehr gute Nachrichten: Die Pegel von Inn und Ache sind deutlich zurückgegangen. Der Grundwasserstand sinkt ebenso. Aus einigen Kellern konnten unsere Pumpen bereits entfernt werden.
Morgen Abend geht es nochmal ans Aufräumen. Dann müsste alles wieder im Trockenen sein.
Update 30.08.23, 22:15 Uhr
Schlussbericht: 3 Tage Hochwassereinsatz erfolgreich abgeschlossen
In den vergangenen 3 Tagen stand unsere Gemeinde vor einer Herausforderung, die Erinnerungen an das Hochwasser von 2005 weckte. Der Wasserstand erreichte ein alarmierendes Niveau, aber nach intensivem Einsatz können wir nun vermelden: Die Gefahr ist gebannt, der Wasserstand normalisiert sich allmählich, und alle notwendigen Maßnahmen wurden erfolgreich abgeschlossen.
Durch das engagierte Wirken von 82 Einsatzkräften wurden insgesamt 2378 freiwillige Mannstunden geleistet, um unsere Gemeinde zu schützen. An 5 verschiedenen Einsatzorten haben wir gehandelt, um mehr als 1600 gefährdete Personen vor den Fluten zu bewahren. Glücklicherweise trat der Inn in keinem Wohngebiet über die Schutzmaßnahmen.
Gemeinsam mit der großartigen Unterstützung der Feuerwehr Alpbach haben wir entlang des Inns einen 850 Meter langen Damm aus Sandsäcken und Schaltafeln errichtet, der uns half, die Wassermassen zu kontrollieren. Unser herzlicher Dank gilt auch den Feuerwehren Aschau und Brandenberg sowie den zahlreichen freiwilligen Helfern, die 4000 Sandsäcke gefüllt haben, um das Hochwasser einzudämmen. Darüber hinaus verteilten wir am Feuerwehrhaus 550 Sandsäcke an Haushalte, die dringend Unterstützung benötigten. Zu Beginn der Aktion erhielten wir ebenso 2400 gefüllte Sandsäcke von der Feuerwehr Kirchbichl. Großer Dank auch an die Firma Transporte Widmann für die schnelle und unkomplizierte Unterstützung mit der trockenen Halle zum Füllen der Sandsäcke und die vielen Transporte mit den LKWs - eine unschätzbar wertvolle Unterstützung.
Die Effizienz von 8 im Einsatz befindlichen Pumpen half, das Wasser erfolgreich abzuleiten und die Lage unter Kontrolle zu bringen. Besonders möchten wir unsere Kameradinnen und Kameraden hervorheben, die mit unermüdlichem Einsatz zum Erfolg dieses Unterfangens beigetragen haben.
Wir sind erleichtert über den erfolgreichen Ausgang und die Bewältigung dieser Herausforderung. Die Solidarität und der Einsatz unserer Kameradschaft haben erneut gezeigt, dass wir gemeinsam Großes bewirken können. Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten für ihre unermüdliche Arbeit und Unterstützung!